Am vergangenen Sonntag war es endlich wieder soweit: Die Fußball Saison 2021/22 hat mit einem Heimspiel in der Verbandsliga gegen Basara Mainz angefangen.
Was macht einen Heimspieltag zu einem guten Spieltag? Wer sind diejenigen, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen? Auf der Suche nach Antworten war ich vor Ort und habe mit den Menschen am Spielfeldrand gesprochen.
Am Eingang werde ich von Werner Krainberg an der Kasse begrüßt. Was kostet der Eintritt?, frage ich. „Für Marienbornerinnen ist es kostenlos, Männer zahlen 6€.“ erzählt Werner. Ich bleibe einige Minuten bei Werner stehen und schon hier merke ich, wie freundschaftlich die Begrüßungen und Gespräche sind. Alle freuen sich auf ein gutes Spiel und einen spannenden Nachmittag mit Fußball und Freunden. Werner macht nicht nur an Spieltagen die Kasse, wie er mir erzählt, sondern ist auch offizieller Kassenwart des gesamten Vereins.
Ich gehe weiter und treffe auf Jörg Kalt. Da er als Offizieller erkennbar ist, frage ich gleich mal nach.
Jörg, welche Aufgabe hast Du hier am Spieltag?
Einige. Ich bin für das Hygienekonzept und die Umsetzung verantwortlich, kümmere mich um die Spielberichte sowie die Spielerliste, begrüße das Schiedsrichtergespann, begleite es zur eigenen Kabine und überprüfe den Platz, die Tore etc. auf dessen ordnungsgemäßen Zustand. Nach dem Spiel bringe ich alles mit Helfern auch wieder in Ordnung.
Als Platzverantwortlicher hat Jörg also jede Menge zu tun und bei genauerem Hinhören wird mir klar, das ist keine Aufgabe, die man mal so nebenbei macht. Eigentlich ist der Tag mit einem Spieltag ausgefüllt.
Jörg Kalt offizieller Spielbericht Auch Job des Platzwarts
Ich umrunde das Spielfeld und komme zur Kulturhalle. Wie schön, dass auch heute wieder die Theke aufgebaut ist!! Hier arbeiten Alf Happel, Peter Mohr und Volkart Kunkel. Die Drei kümmern sich um Getränke und Essen an jedem Heimspieltag.
Wie lange bist Du schon Mitglied im Verein, Alf?
Seit ca. 50 Jahren.
Und wie lange unterstützt Du bereits die Fußballer an den Spieltagen?
Das müssten jetzt so 13-14 Jahre sein.
Was gibt´s denn Gutes?
Hauptsächlich Gegrilltes. Und auch Kaffee und Kuchen.
Was motiviert Dich denn dazu?
Ich will einfach dem Verein helfen.“ Da kommt Peter dazu „wir sind ja nicht nur an den Heimspieltagen hier. Wir kommen jeden Dienstag und Donnerstag und öffnen das Vereinsheim, kümmern uns um besondere Events wie beispielsweise Hähnchen- oder Haxenessen, machen einen Stand an der Kerb oder auch Fastnacht.
Peter Mohr, Alf Happel und Volkart Kunkel Markus Moneta
Da höre ich den ersten Torjubel und gleich darauf die Durchsage einer mir bekannten Stimme. Mit Markus Moneta habe ich vor dem Spiel gesprochen. Er ist schon seit 1983 Mitglied bei der TuS, war Aktiver und hat nach seiner Spielzeit schon verschiedene Funktionen übernommen: Markus war im Vorstand, Abteilungsleiter, heute ist er sozusagen Stadionsprecher.
Markus, wie ist es dazu gekommen?
Ich bin hier so reingewachsen. Früher habe ich ja auch in Marienborn gewohnt. Ich war immer bei der TuS aktiv. Hier geht es noch um Freundschaft. Es macht einfach Spaß.
Wie lange bist Du heute schon hier?
Ich habe schon das Spiel der 2. Mannschaft um 11:30 Uhr moderiert. Vor sieben werde ich wohl nicht zu Hause sein.
Dann spreche ich mit meinem großen Bruder, Tassilo Schadwinkel. Er verbringt so lange ich denken kann sehr viel Zeit bei der TuS. Aktuell ist er Abteilungsleiter Fußball und somit besonders vor der Saison mit der Kommunikation zum Verband sowie anderen Vereinen und dem Passwesen aktiv.
Tassi, was machst Du am Spieltag hier?
Ich tickere die (Zwischen-)Ergebnisse an den Verband und unterstütze bei allem, was anfällt.
Tassilo Schadwinkel beobachtet das Spiel ebenso wie die Schoppegruppe
Last, but not least, komme ich auch beim Trainer Ali Cakici an. Ali, was genau machst Du an Spieltagen von der TuS?
Ich nehme erstmal die Stimmung auf und begrüße hier alle. Es geht darum, die Atmosphäre, das Miteinander aufzuspüren. Ich muss ein Gefühl für das Spiel heute bekommen. Daher beobachte ich meine Spieler und versuche durch Gespräche, die Emotionalität und den Druck herauszunehmen. Kurz vor dem Spiel stimme ich die Mannschaft dann auf´s Spiel ein. Da geht es dann oft um ein zentrales Thema, das wir im Training bearbeitet haben. Im Spiel selbst coache ich dann Fussball.
Wie kann ich mir das vorstellen?
Ich leiste Hilfe während des Spiels. Es geht mir dabei um Zwischenmenschlichkeit, um gute Führung. Wir wollen von innen nach außen und von außen nach innen spielen. Das bedeutet, wir wollen uns selbst mit allen Stärken voll einbringen, aber auch auf das reagieren, was der Gegner uns zeigt. Jeder soll seine Indivisualität im Spiel behalten können. Man muss dabei auf seine Mitspieler reagieren und eingehen. Wir wollen ganzheitlich auftreten. Dabei geht es mir weniger um Sieg oder Niederlage. Es geht mir darum, dass die Spieler ohne Druck zeigen können, was sie draufhaben.
Das hört sich nach einem tollen Prinzip an, Ali.
Ja, es macht uns Spaß.
Du sagts uns. Wer unterstützt Dich denn im Spiel?
Mein Co-Trainer Jens Stroßenberg. Er ist meine bessere Hälfte. Wir sind ein eingelebtes Team und trainieren seit ca. 10 Jahren Fußballmannschaften zusammen.
Dann wünsche ich Euch weiterhin viel Spaß dabei und natürlich auch eine erfolgreiche Saison!
Ali Cakici und Jens Stroßenberg nach dem siegreichen Spiel
Vielen Dank, liebe TuS´ler, dass ihr mir soviel Einblick in euren Spieltag gegeben habt! Es hat mir riesigen Spaß gemacht und erlebt, dass hier viele Menschen viel Zeit und Energie einbringen, um einen tollen Spieltag für die Mannschaft und die Fans zu gestalten. Weiter so, ihr macht das klasse!
Das Spiel ging übrigens 4:1 aus 🙂 Wer das selbst mal live miterleben möchte, hat am 29.08.2021, um 15 Uhr dazu wieder die Chance.