„Kaffee ist nur schädlich, wenn Ihnen ein ganzer Sack aus dem fünften Stock auf den Kopf fällt.“
Albert Darboven
Im Evangelischen Gemeindegarten steht seit nunmehr fast 6 Jahren ein Bauwagen, der sich im Sommer bei schönem Wetter – meist an einem Sonntag – in ein Open-Air-Café verwandelt. Er steht an Kerb drei Tage auf der Festmeile und ist am ökumenischen Gemeindefest der place to be, um einen Eiskaffee zu bekommen.
Das Marienborner Bauwagencafé ist eigentlich schon hinreichend im Stadtteil bekannt, auch wenn es in den vergangenen zwei Jahren wegen Corona nur sehr selten geöffnet hatte. Aber was nicht ganz so bekannt ist, ist die Geschichte, wie es überhaupt entstanden ist.
Die Idee dazu lieferte Daniel Merz von der Offenen Kinder- & Jugendarbeit, der KiJu, während eines Workshops zum Projekt „Inklusives Mainz“. Bei der Ideensuche, wie man in Marienborn mehr Begegnungsorte schaffen könnte, hatte er die Idee einer „fahrbaren Gartenhütte“, die Im Stadtteil herumfahren und als mobiler Begegnungsort dienen könnte.
Drei bis vier Jahre später war ich auf einer Konferenz diakonischer Einrichtungen. Bei einem Schwätzchen während einer Kaffeepause mit der damaligen Leiterin der Nieder-Ramstädter Diakonie erwähnte ich die Idee, und dass wir gerne einen Bauwagen als mobiles Café umbauen würden, wir aber die Mittel dazu nicht hätten. Um es kurz zu machen: Bei der Leiterin stand ein ungenutzter, gut erhaltener Bauwagen auf dem Gelände herum, den sie uns für einen symbolischen Mini-Betrag überließ.
Mit vereinten Kräften wurde der Wagen nun umgebaut: Fenster mit einer Handkreissäge ausgesägt, Boden und Küche verlegt – und das Herzstück, unsere Jura XS 90, die beste vollautomatische Espressomaschine ever – gemietet.
Mittlerweile war das Bauwagencafé Teil einer Projektarbeit im Rahmen meiner Weiterbildung als Inklusionsmanagerin geworden. Deshalb sollte es – das erste Mal im Einsatz – während des Abschlussevents des Projekts „Inklusives Mainz“ auf dem Karmeliterplatz stehen und die Zuschauer des inklusiven Kabarettabends mit Latte Macchiato, Espresso & Co verköstigen. Dazu musste es verladen und in die Stadt transportiert werden…
Mittlerweile können wir zum Glück immer einen Bauern fragen, ob er uns mal eben schnell den Bauwagen durch Marienborn auf den Kerbeplatz, an den Sonnigen Hang oder in den Katholischen Pfarrgarten ziehen kann, den Herren Mossel und Frohnweiler dafür herzlichen Dank!
Das Bauwagencafé ist mittlerweile ein Herzensprojekt vieler Menschen geworden, die sich dort ehrenamtlich engagieren und beim Ausschank mithelfen. Einen Gewinn soll es nicht abwerfen, es soll sich nur selbst tragen. So waren wir irgendwann sehr froh, die Miet-Espressomaschine in unser Eigentum verwandeln zu können und nicht jeden Cent umdrehen zu müssen, wenn einmal eine Reparatur anstand.
Und so hoffen wir, dass wir in diesem Jahr – wenn das Wetter wieder wärmer und die Infektionsgefahr mit den höheren Temperaturen geringer wird – wieder öfter zum Café in den Evangelischen Gemeindegarten oder bei einem der Stadtteilfeste einladen können.
Die Öffnungszeiten werden auf der Facebook-Seite des Bauwagencafés veröffentlicht, aber auch auf der Tafel, die am Wagen befestigt ist. Wir könnten in diesem Jahr mit Unterstützung einer Freiwilligendienstlerin sogar etwas öfter öffnen: Habt ihr einen bestimmten Tag, den ihr bevorzugt? Soll das Café auch öfter mal in den Abendstunden, vielleicht sogar mit etwas Livemusik, öffnen? Dann schreibt in die Kommentare, das Team freut sich über jede Anregung!
Mittwochs – AfterWorkParty 😉 Hoffentlich wird’s ganz bald wieder schön sonnig ☀️
Viele Grüße von Deinem Nachbarn Kulle