Bei unserem 2. Teil mit ungewohnten Ansichten unter dem Kirchendach dreht es sich zuerst einmal um die Glocken von St. Stefan, die nicht nur die Gläubigen zum Gottesdienst rufen, sondern zur vollen und halben Stunde die Uhrzeit verraten und den Feierabend um 19 Uhr markieren. Das alte Uhrwerk, hier auf dem ersten Bild zu sehen, wurde dabei durch ein modernes, elektronisches Uhrwerk ersetzt.
So sieht das moderne, elektronische Uhrwerk aus…
… hier sieht man wie die Stunden angeschlagen werden…
Die Mechanik, die die Glocken bewegt Detailansicht des alten Uhrwerks Detailansicht des alten Uhrwerks
Gegossen wurden die Glocken von der Gießerei Hamm in Frankenthal, geweiht wurden sie 1948 an Mariä Himmelfahrt in St. Stephan.
(Quelle: Hofmann, Philipp: Mainz-Marienborn, vorgestern, gestern und heute, Geiger-Verlag, Horb a. N., 1985.
Nicht auf die Dämmung treten! Über dem Altarraum Über dem Hauptschiff auf dem Weg zum Glockenturm
Und nun noch zwei weitere Einblicke, die ich ganz besonders spannend fand:
Wie kommt eigentlich die Gesangbuchnummer an die Wand?
Hier, am Terminal neben der Orgel, wird sie eingetippt
Und diese Löcher auf dem Dachboden erlauben einen Blick in den Altarraum…
Mit dem Pendel der alten Uhr verabschieden wir uns für heute. Bestimmt gibt es bald wieder eine Kichen-Folge, dann aber aus anderen geheimen Ecken und mit kunsthistorischem Hintergrund von Jenny. Noch einmal vielen Dank an Bardo Sauer für die tolle Führung!
Übrigens wecken die Glocken jeden Tag um 7 Uhr die Langschläfer. Zum Mittag um 12 Uhr läuten die auch. Geht einer aus Marienborn für immer – also stirbt- läuten die Glocken in einer ganz bestimmten Reihenfolge. Die Glocken läuten für jeden(wenn der Küster darüber informiert wird).
Dankeschön liebe Britta für diese Ergänzung!
Früher haben übrigens die Glocken mancherorts, so auch bei uns, statt um 12.00 Uhr, schon um 11.00 Uhr geläutet. Neben dem eigentlichen Aufruf zum Gebet, hatte diese Uhrzeit den Sinn. „… den Bauern, Knechten und Mägden anzuzeigen, dass jetzt Mittagszeit ist und sie nach Hause zum Essen kommen sollten“
Bei uns wurde auch oft der Satz „der/du hat/hast ein Gedächtnis von Elf bis es läutet (vunn elf bisses leit)“ verwendet. Erst als ich älter war, habe ich verstanden, daß man also eher ein sehr kurzes Gedächtnis hat 🙂