Feenstaub

„Alles, was du brauchst, ist Glauben, Vertrauen und ein bißchen Feenstaub.“

Peter Pan

Die Idee zu unserem Neujahrs-Blogbeitrag lieferte mir meine liebe Freundin Wiebke, mit der ich fast drei Jahre lang (mit mehreren Corona-Pausen) jeden Montag zusammen in die Chorprobe unseres wunderbaren VocalJazz-Chors Soundsation nach Neu-Isenburg fahren durfte. Aus familiären Gründen musste sie vor etwa einem halben Jahr den Chor verlassen, und darüber war sie sehr sehr traurig. Sie schrieb mir, dass sie vom Chor mehr bekommen habe, als sie sich je erwartet hätte und dann müsse es ja auch möglich sein, sich darüber zu freuen und dann zu gehen. Schwer falle es ihr vor allem deshalb, weil der Chor der „Feenstaub“ in ihrem Leben gewesen sei.

Ich habe viel darüber nachgedacht, wie schön es doch ist, wenn man in seinem Leben etwas hat, das es komplett verzaubert, das es zum Glitzern bringt. Und wenn man etwas hat, das ein echtes, tiefes und wahres Glück verspüren lässt, alle Widrigkeiten des Lebens umzukehren vermag und sogar eine langwierige Pandemie mit einem Funkeln vergessen machen kann.

Was ist der Feenstaub in eurem Leben? Das habe ich meine Mit-Redakteurinnen Julia und Jenny und natürlich auch mich selbst gefragt.


„Beim Tanzen eins mit der Musik werden, das ist ein unglaubliches Gefühl!“

Jenny Secker
première position

Bei mir sind es zwei Dinge, die mich begeistern: Das Ballett und die Musik. Beim Ballett-Tanzen ist es die Musik, die dazugehört, und die Bewegung, das Sich-anstrengen: Dort kann ich völlig in mich eintauchen. Das ist tatsächlich wie Meditation für mich. Mit Ballett gehe ich aus meiner Komfortzone raus – ich bin ja keine Primaballerina. Aber es gibt so ein paar Bewegungen, die mich reizen – und dann fließt die Musik, und dann fließt alles. Ich möchte mir nicht vorstellen, das nicht mehr machen zu können. Vor allem aber gehört auch die Musik dazu: Ob ich singe, Klavier spiele oder zuhöre, das war schon immer ein ganz besonders wichtiger Teil von klein auf, also vielleicht ist es auch die Musik, der wahre Feenstaub in meinem Leben.


„Es war mir immer ein Herzensanliegen, die Welt – und dadurch die Menschen – kennen zu lernen und ihre Mentalitäten verstehen zu lernen.“

Julia Schwarz

Beim Überlegen, was denn der Feenstaub in meinem Leben sein könnte, habe ich festgestellt, dass ich alten und neuen Feenstaub habe. Vor Corona – und fast auch ein wenig, bevor ich meine Kinder bekommen habe, war es das Reisen, das ich alleine und auch mit Michael, meinem Mann, sehr intensiv betrieben habe. Das letzte Mal, bevor Corona uns eine Zwangspause zum Reisen verordnet hat, sind wir zu zweit 2019 zu einem Städtetrip nach Venedig gereist.

Seit Corona mache ich jetzt eher Reisen nach innen. Das kann zwar das Reisen nicht wirklich ersetzen, aber mittlerweile ist es ein ebenso wichtiger Teil in meinem Leben. Ich habe mit Yoga begonnen. Und es ist so: Yoga brauche ich nicht, aber wenn ich kein Yoga habe, dann fehlt mir etwas. Dann ist meine innere Ruhe nicht mehr da und ich bin nicht mehr so ausgeglichen. Beides, das Reisen und Yoga, sind zwar im Ernstfall verzichtbar, aber ohne diese Dinge würde etwas sehr wichtiges fehlen.


„So lange ich denken kann, habe ich schon immer gesungen.“

Carola Herbrik
Soundsation bei einer der ersten coronakonformen Indoor-Proben nach langer Pause

Meine Mama erzählt immer, dass ich erst Hänschen klein gesungen hätte (weil meine große Schwester es mir ständig vorsang), bevor ich mein erstes Wort gesprochen habe. Ich war mein ganzes bisheriges Leben bis auf eine kurze Pause immer in einem Chor: Von der Kita bis zu Uni, später in kleineren Ensembles, auch mal in einem Kirchenchor und in einem Chor, der in den Wohnzimmern der Mitglieder probte. Nichts ist für mich so zauberhaft, wie mit anderen Menschen zusammen an einem gemeinsamen Klang zu arbeiten.

Ich singe seit über drei Jahren in dem wunderbaren Chor Soundsation, mit dem dieser Beitrag begonnen hat. Hier singen 28 wirklich sehr gute Sängerinnen und Sänger mit einem Chorleiter, der einen unglaublichen Klang aus uns herausholt. Das gelingt natürlich nicht immer, aber wenn es gelingt, ist es atemberaubend. Chorklang ist eine großartige Teamleistung – eine Gruppe  Menschen muss auf den Punkt zusammenarbeiten und zusammenhalten, um etwas Großes und dabei so Flüchtiges zu erschaffen. Natürlich – es bleibt ein Hobby, und wenn es mir wie meiner Freundin Wiebke ginge, würde ich schweren Herzens auch darauf verzichten – aber das Üben an herausfordernden Arrangements, die tollen Auftritte und der gemeinsame Klang durch menschliche Stimmen sind das wahre Glitzern in meinem Leben.


Und natürlich war auch unser Blog im vergangenen Jahr eine ganz zauberhafte Beschäftigung für uns alle drei. Deshalb haben wir uns eine Kleinigkeit zum Neuen Jahr für euch überlegt. Wir haben viele bunte Glückssteine auf den bekannten Spazierwegen im Feld und anderen Orten in Marienborn versteckt – zum Mitnehmen und zum Sich-Daran-Erfreuen, und um Euch daran zu erinnern, dass es sich lohnt, immer etwas Feenstaub jeden Tag um sich zu streuen – oder auf sich streuen zu lassen.

Wir –  Jenny, Julia & Carola – wünschen Euch ein wunderbares Neues Jahr 2022!

4 Comments

  1. Liebe Jenny,
    liebes Blog-Team,

    vielen Dank für diesen schönen Beitrag … es gab hierbei einige Momente, bei den ich lächeln musste & auch an meine verschiedenen „Feenstaub-Momente“ denken musste. Danke

    Ich wünsche euch einen guten, gesunden, hoffnungsvollen, friedlichen, verständnissvollen und freundlichen Start ins neue Jahr!

    Auf dass viele Leser genauso vielen Feenstaub in sich haben oder entdecken.

    Habt Hoffnung & haltet alle zusammen.

    Ich freu mich schon auf die 2022- Steine-Suche.

    Ganz liebe Grüße,

    Eure Anja

    1. Vielen Dank, liebe Anja! Auch für deine Neujahrsgrüße 🙂
      Schön, dass wir die einen Anstoß geben konnten, an deinen eigenen Feenstaub zu denken!
      Liebe Grüße
      Jenny

  2. Sehr schöner Beitrag. Mein Feenstaub ist meine große Familie.
    Jetzt geh ich gleich mal auf die Suche nach einem Glücksstein.
    Macht weiter so. Frohes gesegnetes neues Jahr.

    1. Liebe Britta,
      wir drücken die Daumen, dass du einen Stein entdeckst 🙂
      Vielen Dank für deinen Kommentar! Wir freuen uns schon auf ein neues Jahr mit neuen Geschichten und anregenden Gesprächen!
      Liebe Grüße
      Jenny

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