Die Ereignisse der vergangenen Tage und der Ausbruch des „Putin-Krieges“ haben auch uns in der Redaktion sehr aufgewühlt. Es hat uns regelrecht die Sprache verschlagen. Jede schöne Geschichte über unseren Ort, die wir am vergangenen Wochenende hätten schreiben können, wäre unpassend gewesen zu all dem, was momentan in der Ukraine geschieht.
Der heutige Samstag jedoch ist ein Tag, von dem ich euch gerne erzählen möchte. Denn auch wir Marienborner sitzen nicht still, sondern helfen, wo wir können!
Vorgestern hatte der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Marienborn einen Spendenaufruf von Hilfsgütern zum kurzfristigen Transport in die Ukraine gestartet. Michael Gebhard hatte sich hierfür mit dem Ukrainischen Verein Mainz in Verbindung gesetzt, der sich seit Ausbruch des Krieges Tag und Nacht für die Flüchtenden einsetzt. Hierzu berichtete bereits das SWR-Fernsehen.
„Es sind drei Frauen und sie haben es gerade echt schwer, das ganze zu koordinieren. Wir haben uns mit ihnen abgestimmt und die Aktion ins Leben gerufen. Insbesondere wurde um Hygieneartikel, Konserven und Medikamente gebeten. Hierzu haben wir auch eine große Spende von einer Mainzer Apotheke erhalten!“
(Michael Gebhard, 2. Vorsitzender des Fördervereins)
Der Aufruf wurde über lokale WhatsApp-Gruppen und soziale Netzwerke verbreitet und erreichte sehr sehr viele Marienborner*innen. Am Freitagnachmittag und Samstagmorgen konnten die Spenden im Marienborner Feuerwehrhaus abgegeben werden. Vor Ort wurden sie anschließend von vielen helfenden Händen sortiert und verpackt.
„Wir werden jetzt die gesammelten Hilfsgüter auf einem LKW zusammenpacken und nach Hochheim in ein Außenlager des Ukrainischen Vereins Mainz fahren. Und von dort aus werden sie dann direkt zur polnisch-ukrainischen Grenze transportiert.“
(Michael Gebhard)
„Das alles kommt jetzt an die Grenze. Von dort aus werden Hilfstransporte organisiert, die in die Städte fahren, wo die Leute das jetzt im Moment brauchen. Laut Aussage von Victoria Jost, eine der drei Frauen des Ukrainischen Vereins, ist das ganze sehr schwierig, weil auch schon diese Hilfstransporte beschossen werden.“
(Michael Gebhard)
An einer anderen Stelle in Marienborn wird bereits seit Tagen für die Flüchtlinge aber auch für diejenigen gesammelt, die sich noch in der Ukraine befinden: Die Garage von Tatjana Kusnezov und ihrer Familie in der Pfarrer-Dorn-Str. 33 ist bis oben hin gefüllt und auch in ihrer Wohnung stehen etliche Pakete mit Spenden.
Sie ist überwältigt von der Unterstützung und Hilfsbereitschaft der Menschen hier im Ort.
Auch ein Teil dieser Spenden wurde heute von der FFW mitgenommen. Darunter waren auch unzählige Schlafsäcke, Decken und Matratzen.
Wer noch Sachspenden machen möchte, darf Tatjana gerne per WhatsApp unter der Nummer 0177-1625616 anschreiben – bitte keine Anrufe!
Benötigt werden momentan nur noch Pflegeartikel wie Shampoo, Duschgel, Zahnpasta, Zahnbürsten etc. für Frauen und Kinder. Frische Handtücher und Bettwäsche sind auch willkommen.
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