Ostern kann kommen


„Es sind nicht die großen Worte, die in der Gemeinschaft grundsätzlich bewegen: Es sind die vielen kleinen Taten der Einzelnen.“

– Mildred Scheel

Eine solche kleine aber feine Tat konnte ich am gestrigen Samstagmorgen miterleben: Das Osterschmücken des Marienbrunnens vor der katholischen Kirche.

Das Schmücken des „Osterbrunnens“ findet jedes Jahr am Tag vor Palmsonntag statt und ist eine Tradition, die auf das Jahr 1991 zurückgeht. Sie wurde von den Landfrauen Mainz-Marienborn ins Leben gerufen – einem seit 1971 eingetragener Verein. Nach dessen Auflösung vor einigen Jahren wird diese Tradition von engagierten Marienbornerinnen liebevoll weitergeführt.


„Wir machen das, weil für uns damit Ostern erst so richtig beginnt!“

– Claudia Pilger

Claudia ist seit vielen Jahren dabei und weiß ganz genau, wie und was geschmückt werden soll. Das Wichtigste ist die „Eierkrone“, eine Stahlkonstruktion von 1995, die exakt auf den Brunnen angepasst ist. Sie wird von Claudias Mann Wolfgang noch ein letztes Mal nachjustiert, bevor es mit dem Schmücken losgehen kann.


„Ich mache das auch schon länger und erfreue mich jedes Mal an den Farben. Für mich ist das auch immer der Beginn des Frühlings.“

– Christa Moseler

Im zweiten Schritt werden die selbst gemachten Eiergirlanden angebunden. Die Blau-Gelben Girlanden kommen an die Frontseite und dienen in diesem Jahr als Symbol der Solidarität mit der Ukraine. Beim Befestigen ist jede helfende Hand gefragt!


„Für mich ist das hier heute eine Premiere. Ich mache das aus Spaß an der Freude und um die Tradition am Leben zu erhalten.“

– Gisela Weißenberger

„Ich mache das, weil es mir auch wichtig ist, dass sich Leute finden, die die Traditionen weiterführen. Und ich hoffe natürlich auch auf Neuzugänge und nicht immer nur die gleichen Helfer, damit das nicht alles einschläft. Das Gejammer ist ja da – ‚och, es findet nichts mehr statt‘ – aber man muss halt auch was tun!“

– Andrea Steffen-Boxhorn

Am Ende wird eine Grünschnitt-Girlande aus Buchs, Eibe, Thuja und Kirschlorbeer angebracht. Die haben Claudia, Christa und Frau Springer drei Tage zuvor eigenhändig gebunden und zunächst im katholischen Pfarrgarten gelagert.

In der Vergangenheit wurden auch die Metallbögen mit Grünschnitt geschmückt, allerdings kam in diesem Jahr zu wenig zusammen, sodass es nur für eine Girlande gereicht hat. Diese ist dafür aber richtig schön voll und üppig geworden … und ganz schön schwer!

Nach getaner Arbeit wird passend mit Eierlikör angestoßen – auch das ist eine langjährige Tradition. Wir haben ihn uns nach zweistündiger Arbeit bei winterlichen Temperaturen auch verdient! Ab jetzt können sich alle Marienborner*innen bis zum Weißen Sonntag an dem bunten Osterschmuck erfreuen, denn so lange bleibt die Zier vor der Wallfahrtskirche hängen und wird anschließend erneut in Gemeinschaftsarbeit abgehängt.

v.l.n.r. Claudius Moseler, Christa Moseler, Gisela Weißenberger, Jenny Secker, Claudia Pilger und Andrea Steffen-Boxhorn

3 Comments

  1. Immer wieder schön anzusehen! Die Jungs sind gestern vorbei und haben mir ganz begeistert von erzählt. Vielen lieben Dank an alle Beteiligten dafür ☺️.

Schreibe einen Kommentar zu Jenny Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert